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Falsche Polizeibeamte mit neuer Betrugsmasche erbeuten Wertgegenstände – 23-jähriger Oldenburger in U-Haft

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hannover und der Polizeidirektion Hannover.


Nachdem eine Seniorin aus Sehnde über mehrere Wochen von falschen Polizeibeamten bedrängt wurde, konnte am 17.06.2025 ein Tatverdächtiger durch Spezialkräfte der Polizei Hannover kurz nach einer Tat zum Nachteil der Seniorin festgenommen werden. Die Festnahme erfolgte in Oldenburg, in der Nähe der Wohnanschrift des Betrügers. Der Mann befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Dem 23-jährigen Mann aus Oldenburg wird vorgeworfen, sich einer Tätergruppierung angeschlossen zu haben, die sich gegenüber einer 69-jährigen Frau als angebliche Polizeibeamte ausgegeben haben und unter einer Legende Wertgegenstände erlangten.

Im Rahmen anderer Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf den Fall, sodass rechtzeitig ein erfolgreicher Zugriff vorbereitet und durchgeführt werden konnte. In der Nähe seiner Wohnanschrift klickten schließlich die Handschellen.

Der Tatverdächtige muss sich wegen gewerbsmäßigem und bandenmäßigem Betrug verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Hannover beantragte Untersuchungshaft, die vom Amtsgericht Hannover erlassen wurde.

Der zentrale Kriminaldienst Hannover warnt vor einer neuen Betrugsmasche, die bundesweit Einzug hält. Falsche Polizeibeamte ändern dabei ihren Kurs und spielen keinen Unglücksfall oder eine drohende Gefahr mehr vor, sondern drehen den Spieß um: Den Geschädigten wird vorgetäuscht, selbst Ziel von Ermittlungen in schwerwiegenden Deliktsbereichen zu sein und dabei im Fadenkreuz von gefährlichen Strukturen zu stehen. Um der Strafverfolgung und einem vermeintlichen internationalen Haftbefehl zu entgehen werden Geldzahlungen verlangt. Gleichzeitig sollen die Betroffenen die Ermittlungen unterstützen und als Vertrauenspersonen dienen. Für ihre Hilfe werden Kuchen und Blumen vor die Tür gelegt.

In den meisten Fällen wird der Kontakt über Wochen aufrecht erhalten bis der Betrug letztendlich auffliegt./ pol


Potenziell gefährdete Personen können sich schützen, indem sie die nachfolgenden Präventionshinweise beachten:

· Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

· Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.

· Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.

· Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.

· Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

· Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.

· Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.


Artikel-Informationen

erstellt am:
24.06.2025

Ansprechpartner/in:
Herr Oliver Eisenhauer

Staatsanwaltschaft Hannover
EStA
Vahrenwalder Straße 6 - 8
30165 Hannover
Tel: 0511 347-5135
Fax: 0511 347-5311

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